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Sessel F51
Gestell Nussbaum massiv
Bezug grau
B70 / T70 / H70 / SH42 cm
1922/23, im Bauhaus hat sich nach expressionistischen Anfängen eine vom „De Stijl“ beeinflusste formal-geometrische Gestaltung etabliert, gestaltet Gropius sein streng kubisches Direktorenzimmer mit eigenen Entwürfen und solchen anderer Bauhäusler. Bücher und Zeitschriften finden in einer mäandernden Ablage Platz, Schreibtisch und Arbeitsstuhl ordnen den Raum geradlinig, eine vierflammige Soffittenleuchte akzentuiert die rektanguläre Umgebung.
Ergänzt wird das Ensemble durch den Gropius-Entwurf einer kubischen Sessel- mit Sofagruppe, die voluminöse Polster mit einer neuartigen Tragekonstruktion kombiniert. Diese Durchdringung von Volumen und Linearität erinnert an die gleichzeitigen Architekturprojekte von Gropius, besonders den Wohnhaus-
„Baukasten im Großen“«. Doch ist die Tragkonstruktion vor allem aus einem anderen Grund von Bedeutung. Denn die Armlehnen kragen frei aus, und auch der Rücken erreicht nicht den Boden.
Erst recht ohne Polster erweist sich diese Kragarmkonstruktion als Vorläufer der hinterbeinlosen Stühle wie auch, um 90° gedreht, als Vorwegnahme des Kufenhockerprinzips von Marcel Breuer 1925. Dass Tecta bei den 1986 in „Der Kragstuhl“ veröffentlichten Recherchen zum Schwebeprinzip der Kragkonstruktionen hier erstmals in der Forschungsgeschichte auf Gropius’ Beitrag gestoßen ist, kennzeichnet das Selbstverständnis eines Unternehmens, dem es nicht um Tagesaktualität, sondern um Erkenntnis geht, um Produkte, die Bestandteile der Kultur, nicht nur des Marktes sind.
Die Durchdringung von Volumen und Linearität erinnert an die gleichzeitigen Architekturprojekte von Gropius. Ein Sessel, den Walter Gropius für das Direktorenzimmer im Bauhaus Dessau entwarf. Der F51 zeigte sich bislang streng geometrisch und reduziert in den Farben. Nun gab Tecta der Ikone der Bauhaus-Schule aus den 1920er Jahren ein Augenzwinkern mit auf den Weg. Der F51 in neuer Üppigkeit: in 141 Farben – von Smaragdgrün bis Fuchsia oder Himmelblau, edlen Grauabstufungen, Purpir-, Pflaumen- oder Tintentönen, dazu in sieben verschiedenen Materialoberflächen, die mal in samtigen Baumwoll-Velours bis zu Schurwolle, Leder oder Kavallerietuch reichen und it bequemer Polsterung ausgetsattet sind.
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